Für Lehrerinnen und Lehrer

 

Die WHO schätzt, dass 15% der Weltbevölkerung an Teilleistungsschwächen leiden, die das Erlernen der Grundfertigkeiten des Lesens, Schreibens und/oder Rechnens erschweren.

 

Dieses Phänomen von Teilleistungsstörungen ist in der ICD - Norm der WHO aufgeführt.

 

Auch in Deutschland steigt die Zahl der Kinder, bei denen eine solche Teilleistungsschwäche diagnostiziert wird.

Die Gründe dafür:

  • die Problematik wird heute öffentlich anerkannt,
  • somit stieg auch das Problembewusstsein,
  • und in der Folge entschied man sich für schulinterne Testungen.

 

Ist jeder, der Probleme in der Rechtschreibung hat, ein Legastheniker?

Leiden alle rechenschwachen Kinder unter einer Dyskalkulie?

Wie ADS und HA-Syndrome zur Modediagnose geworden sind, so - das klagen uns viele Lehrerinnen und Lehrer - werden auch Schwierigkeiten beim Erlernen der Grundfertigkeiten schnell als Legasthenie oder Dyskalkulie kategorisiert - oft zu schnell.

 

In der Tat gibt es unterschiedliche Ursachen, die dazu führen können, dass Kinder eine Lese-Rechtschreib- oder eine Rechenschwäche zeigen.

 

Wann sollte man ganz genau hinschauen?

Eine Leistungsschwäche, die ihre Ursache im Bereich differenzierter Wahrnehmungen hat, ist zumeist dann anzunehmen, wenn eine signifikante Diskrepanz zwischen den sonstigen kognitiven Fähigkeiten und den Schwierigkeiten zum Erlernen der Grundfertigkeiten vorliegt.

 

Dann ist eine eindeutige Diagnostik unverzichtbar!

Wir meinen:

  • Eine umfassende Feststellung der Ursachen schulischer Lernschwächen verlangt

             - die Testung der Intelligenz,

             - die Untersuchung der Funktionen und

             - die qualifizierte Symptomanalyse.

  • Eine solch umfassende Diagnostik muss von dafür ausgebildeten Psychologen / Psychotherapeuten durchgeführt werden.
  • Testungen zur Ermittlung schulischer Fertigkeiten müssen für die Eltern kostenfrei und neutral sein, d. h. auch unabhängig von eigenwirtschaftlichen Interessen sein.
  • die Diagnostik muss getrennt von Förderangeboten erfolgen. Die kostenträchtige Durchführung von LRS- oder Dyskalkulietests in Instituten, die zugleich ein Förderangebot machen, halten wir daher für bedenklich.

Qualifizierte und kostenfreie Diagnosemöglichkeiten gibt es bei den Sozialpädiatrischen Zentren der Diakonie in Kaiserswerth, des Evangelischen Krankenhauses und der Universitätsklinik in Düsseldorf (s. Links Seite Legasthenie) bzw. auch bei niedergelassenen Psychologen / Psychotherapeuten.

Unterstützung bietet auch die Schulpsychologische Beratungsstelle.

 

Verständnis für die besonderen Schwierigkeiten

Kinder mit Schwächen im Lesen, Schreiben oder Rechnen sind nicht dümmer als andere Kinder. Sie können die Grundfertigkeiten erlernen. Sie brauchen dafür differenzierte Lern- und Übungsstrategien.

 

Oft haben die Misserfolgserlebnisse schon dazu geführt, dass die Kinder resigniert haben. Sie leiden. Sie wollen nicht mehr in die Schule. Sie verlieren an Selbstvertrauen.

 

Besondere Unterstützung

Schüler mit diesen Schwierigkeiten benötigen zusätzliche Förderung.

Wir meinen:

  • von Fachkräften
  • in Einzelförderung

Lehrerinnen und Lehrer melden uns zurück, dass dies innerschulisch zumindest im Rahmen der aktuellen personellen und finanziellen Ausstattungen der Schulen nicht mehr zu leisten ist. Als außerschulische Einrichtung kooperieren wir daher mit Schulen.

 

Nachteilsausgleich

Die Möglichkeiten sind vielfältig und sollten je nach Art und Ausprägung der Funktionsschwäche ausgewählt werden. Wir empfehlen, solche Regelungen im Rahmen von Klassenkonferenzen für alle Fächer festzulegen.

 

In den jeweiligen Bundesländern gelten hierzu unterschiedliche Bestimmungen. Der LRS-Erlass für NRW lässt den Schulen weitestgehend Autonomie darüber, wie sie im Rahmen von Schul- und Fachkonferenzen mögliche Nachteilsausgleiche festlegen.

 

Eine Legasthenie bzw. eine Dyskalkulie sind nicht „heilbar“.

Je nach Art und Umfang der Teilleistungsschwäche, d .h. abhängig davon, welche Teilleistungen betroffen sind, kann eine frühe, fachgerechte und intensive Förderung jedoch sehr weitreichende positive Ergebnisse bringen.

 

  •  Sie möchten sich informieren, wie Sie als Lehrer oder Ihre Schule angesichts der Vielfalt der Herausforderungen mit diesem besonderen Problem umgehen können?
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Wir bieten Lehrerfortbildungen zu den Themen

  • Legasthenie - Ursachen und Fördermöglichkeiten
  • Dyskalkulie - Ursachen und Fördermöglichkeiten
  • Legasthenie und Fremdsprachenerwerb (Englisch)